Wie kommt es zu unregelmäßigem Stuhlgang?


Die Verdauungsorgane und besonders der Darm sind ein hochkomplexes System. Funktioniert er nicht reibungslos, ist die Stuhlfrequenz häufig davon betroffen. Einfluss auf den Darm und damit auf die Häufigkeit unseres Stuhlgangs haben vor allem unsere Ernährung und unser Alltag.

Zusammenhang von Ernährung & unregelmäßigem Stuhlgang

So individuell wie die Menschen ist auch ihre Verdauung. Während der Eine mit einer sehr kohlenhydratreichen Kost problemlos zurechtkommt, schlägt genau diese dem Anderen auf den Magen. Was der Verdauung gut tut und was sie gründlich durcheinanderwirbelt, kann mit

  • dem Stoffwechseltyp,
  • dem Alter oder
  • möglichen Unverträglichkeiten und Allergien zu tun haben.

Wenn Sie gelegentlich unter häufigem Stuhlgang und dann wieder unter zu seltenem leiden, sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen. Helfen kann Ihnen dabei auch ein entsprechend weitergebildeter Arzt oder ein auf Verdauungsstörungen spezialisierter Ernährungsberater, der mit Ihnen Ernährungsprotokolle auswertet.

Mit der richtigen Ernährung können Sie nämlich Einfluss auf Ihre Verdauung nehmen. Allerdings dauert es mitunter mehrere Monate, bis Sie eine neue Ernährungsweise gefunden haben, die die Darmproblematik verbessert.

Durch die Einnahme von Probiotika und speziellen Bakterienkulturen können Sie Ihre Darmflora zusätzlich unterstützen. Sie helfen den nützlichen Darmbakterien, stärken den Darm und vermindern das Problem mit einem zu häufigen oder zu wenig Stuhlgang.

Häufiger oder kein Stuhlgang bei Stress – Zusammenhang von Verdauung und Psyche

Das beste Ernährungskonzept hilft allerdings nur wenig, wenn die Psyche auf den Bauch schlägt und dadurch unregelmäßigen Stuhlgang verursacht. Stress im Büro, Angst vor der Prüfung, Ärger mit dem Chef oder einfach Druck von allen Seiten – und schon sitzen Sie öfter auf dem WC, als Ihnen lieb ist.

Grund dafür ist: Das sensible Nervengeflecht in Dünndarm und Dickdarm reagiert auf psychische Reize.

  • Bei einigen Menschen bewegt sich der Darm bei Stress mehr. Die Folge ist häufiger Stuhlgang bis hin zu Durchfall.
  • Bei anderen Menschen wiederum reagiert das „Darmhirn“ auch mit dem Gegenteil. Der Darm wird träge und es kommt wenig oder gar kein Stuhlgang mehr.

Der Darm ist deshalb ein gutes Barometer dafür, wann Sie eine Pause einlegen sollten. Oft lässt der häufige Stuhlgang nämlich mit dem Stress wieder nach. Wer in turbulenten Lebensphasen überhaupt keinen Stuhlgang hat, kann danach wieder erleichtert das WC aufsuchen. Deshalb ist Stressmanagement für den Darm besonders wichtig.

Häufiger oder gar kein Stuhlgang – Ab wann zum Arzt?


Dass der Darm aus dem Takt kommt, ist nicht selten. Hält der unregelmäßige Stuhlgang jedoch länger als drei Monate an,1 sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Im Anamnesegespräch und bei einer ersten Untersuchung kann der Mediziner die gängigen Ursachen für ausbleibenden oder häufigen Stuhlgang prüfen.

Findet er im ersten Gespräch keine Auslöser, können sich gezielte, weitere Untersuchungen wie beispielsweise eine Darmspiegelung anschließen.

Da der Darm ein sehr komplexes System ist, können Sie dem Arzt bei der Suche helfen, indem Sie ein Ernährungs- und Aktivitätenprotokoll führen. Daraus lassen sich zum Beispiel Zusammenhänge mit bestimmten Lebensmitteln oder psychischen Faktoren entnehmen.

Bakterien als Medizin bei unregelmäßigem Stuhlgang


Sie können Problemen mit dem Stuhlgang auch vorbeugen. Das heißt zum einen, stressfreie Inseln im Alltag zu finden und zum anderen, die Darmflora und damit die Immunabwehr im Darm zu stärken. Nicht umsonst gehört beispielsweise im Ayurveda das Joghurtgetränk Lassi zu den regelmäßigen Therapiemitteln.

Wussten Sie schon, dass Störungen des Darms heute als Volkskrankheit angesehen werden? Als Ursache gilt vor allem der moderne Lebensstil, der den Darm mit Zusatzstoffen, ballaststoffarmer Nahrung, Stress und einer viel zu schnellen Esskultur belastet. Nur selten steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter den Beschwerden.

Indem Sie Ihrem Darm die „guten“ Bakterien zuführen, unterstützten Sie ihn vorbeugend. Besonders wichtig ist dies beispielsweise, wenn sich eine Einnahme von Antibiotika nicht vermeiden oder ein stressiger Alltag nicht umgehen lässt.

So sagen Sie einem häufigen oder auch zu wenig Stuhlgang einmal mehr Ade, noch bevor das sensible Darmsystem aus dem Gleichgewicht gerät.

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Elizabetha Noack Elizabetha Noack studierte im Erststudium Journalistik und im Zweitstudium International Business Communication (IBC) – inklusive einer Übersetzerausbildung. Seit 2006 ist sie als freiberufliche Texterin aktiv und widmet sich vorrangig gesundheitlichen beziehungsweise medizinischen Themen. Elizabetha Noack Autorin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Phyto Doc. URL: http://www.phytodoc.de/erkrankungen/verdauungsbeschwerden/symptome-und-diagnostik - Stand (08.02.2018).