Häufig gestellte Fragen zu den Symptomen von Colitis ulcerosa


Was sind die Symptome von Colitis ulcerosa?

Die chronische Darmentzündung Colitis ulcerosa beginnt meist schleichend. Das Leitsymptom ist blutig-schleimiger Durchfall, der von zusätzlichen Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und -krämpfe sowie Darmblutungen begleitet werden kann. Im weiteren Verlauf, wenn sich die Entzündung ausbreitet, können die Durchfälle häufiger und heftiger auftreten.

Wie sieht der Stuhl bei Colitis ulcerosa aus?

Patienten, die an Colitis ulcerosa leiden, haben oftmals flüssigen bis dünnflüssigen Stuhlgang, der blutig und schleimig ist. In der Akutphase kann es sein, dass Betroffene bis zu 20 Mal am Tag die Toilette aufsuchen.3 Viele Patienten müssen auch nachts häufiger ihren Darm entleeren.

Wo hat man Schmerzen bei Colitis ulcerosa?

Bei einer Colitis ulcerosa ist der Dickdarm entzündet, weshalb es häufig zu Schmerzen im linken Unterbauch kommt. Darüber hinaus klagen Betroffene oftmals auch über Bauchkrämpfe.

Welche Symptome treten bei Kindern mit Colitis ulcerosa auf?

Tritt die chronische Darmentzündung bereits im Kindesalter auf, zeigt sich oftmals eine schwere Form der Erkrankung. Neben darmassoziierten Beschwerden wie Blähungen, Schmerzen und Durchfall, lassen sich hier auch häufiger extraintestinale Beschwerden feststellen. Dazu gehören Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken sowie Entzündungen an den Augen oder der Haut.

Darmassoziierte Symptome von Colitis ulcerosa: So äußert sich ein akuter Schub


Colitis ulcerosa verläuft typischerweise in Schüben. Das bedeutet, dass sich Krankheitsphasen und Ruhephasen miteinander abwechseln. Während einer Ruheperiode, die Monate oder sogar Jahre anhalten kann, sind die Betroffenen oft völlig beschwerdefrei.4 Ein akuter Colitis ulcerosa Schub äußert sich hingegen durch schwere Symptome, zum Beispiel:

  • ständiger Stuhldrang
  • schmerzhafter, blutiger Durchfall
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • erhöhte Temperatur (über 37,5 Grad Celsius)1
  • beschleunigter Pulsschlag (mehr als 90 Schläge pro Minute)1

Die anhaltende Entzündung im Verdauungstrakt von Colitis ulcerosa Patienten führt oft zur Bildung von blutenden Geschwüren in der Darmschleimhaut. Aus diesem Grund enthält der flüssige Stuhl von Betroffenen meist Blut. Als Folge der häufigen, blutigen Durchfälle kann es zur Blutarmut (Anämie) kommen. Betroffene fühlen sich dadurch zusätzlich müde und energielos.

Gut zu wissen:

Eine der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Colitis ulcerosa ist, ob die Krankheit ansteckend ist. Die Antwort ist nein. Die Ursachen für Colitis ulcerosa sind sehr vielfältig und zum Teil noch immer nicht vollständig verstanden, doch eine Infektion durch einen Krankheitserreger wird heute weitgehend ausgeschlossen. Colitis ulcerosa ist also nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Angst, sich bei Erkrankten anzustecken, ist daher nicht gerechtfertigt.

Symptome von Colitis ulcerosa variieren je nach Krankheitsverlauf


Die Häufigkeit der Krankheitsschübe sowie der Schweregrad der auftretenden Symptome variieren bei Colitis ulcerosa von Patient zu Patient und können sich auch im Laufe des Lebens verändern. Bei einer milden Verlaufsform zeigen Patienten die meiste Zeit über keine Anzeichen der Krankheit und benötigen nur selten Medikamente.

In anderen Fällen ist die Colitis ulcerosa so stark ausgeprägt, dass die akuten Schübe kaum durch beschwerdefreie Perioden unterbrochen werden. Entsprechend der Ausprägung der Symptome werden die folgenden drei Stadien von Colitis ulcerosa unterschieden:1

  • S1 (leicht): maximal vier Stuhlgänge täglich (teilweise blutig)
  • S2 (mittelschwer): zwischen vier und sechs blutige Stuhlgänge täglich
  • S3 (schwer): mehr als sechs blutige Stuhlgänge am Tag, zusätzlich erhöhte Temperatur (über 37,5 Grad Celsius) und Herzfrequenz (mehr als 90 Schläge pro Minute)

Der Verlauf der Erkrankung hängt unter anderem auch von der Lage und Ausbreitung der entzündeten Fläche im Dickdarm ab. Ist beispielsweise nur der letzte Abschnitt des Dickdarms, das Rektum, betroffen (Proktitis), fallen die Symptome der Colitis ulcerosa in der Regel deutlich milder aus als bei einer Entzündung des gesamten Dickdarms (Pankolitis).

Extraintestinale Symptome bei Colitis ulcerosa


Das wichtigste Erkennungsmerkmal von Colitis ulcerosa sind Entzündungen im Darm. Diese sind erwartungsgemäß mit Verdauungssystem-bezogenen Beschwerden verbunden. Allerdings ist heute bekannt, dass chronisch entzündliche Darmerkrankungen auf Störungen des Immunsystems zurückgehen, die sich nicht nur auf den Darm, sondern auf den gesamten Körper auswirken können.

Patienten mit Colitis ulcerosa entwickeln deshalb häufig auch Symptome außerhalb des Verdauungssystems. Man spricht dabei von sogenannten extraintestinalen Manifestationen („extra“ bedeutet außerhalb, „intestinal“ den Darm betreffend).

Es kann sogar vorkommen, dass sich die Colitis ulcerosa zunächst ausschließlich durch die extraintestinalen Symptome bemerkbar macht, während die darmspezifischen Beschwerden fehlen. Für folgende Krankheitszeichen ist ein Zusammenhang mit Colitis ulcerosa belegt:

  • muskuloskelettale Beschwerden: Dazu gehören vor allem Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken. Sie sind die häufigste Art von extraintestinalen Symptomen bei Colitis ulcerosa.
  • hepatobiliäre Beschwerden: Hier sind die Leber und die Gallenwege betroffen. Das bedeutendste Symptom aus dieser Gruppe ist die primär sklerosierende Cholangitis (PSC), eine chronische Entzündung der Leber.
  • dermatologische Beschwerden: Dabei handelt es sich um entzündliche (zum Teil eitrige) Schädigungen der Haut. Solche Symptome treten vor allem während eines akuten Schubs der Colitis ulcerosa auf.
  • okuläre Beschwerden: Dazu zählen verschiedene Arten von Augenentzündungen.
  • Osteoporose (Knochenschwund): Patienten mit Colitis ulcerosa haben ein 1,4-fach erhöhtes Risiko für Knochenbrüche2.

Neben diesen klar definierten, extraintestinalen Symptomen von Colitis ulcerosa gibt es auch andere Beschwerden, die erfahrungsgemäß gehäuft bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen auftreten. Sie betreffen beispielsweise das Herz, die Lunge und das Nervensystem. Allerdings ist die ursächliche Verbindung zu Colitis ulcerosa hier noch nicht ganz klar und teilweise umstritten.

Schwere Form von Colitis ulcerosa bei Kindern


Chronische Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa können in jedem Alter auftreten. Zwar bricht die Krankheit am häufigsten bei jungen Erwachsenen aus, doch kann sie auch erst im fortgeschrittenen Alter einsetzen oder kleine Kinder treffen.

Der Verlauf von Colitis ulcerosa und das Ausmaß der Symptome unterscheidet sich dabei in Abhängigkeit vom Alter der Betroffenen. Gerade Kinder durchleben meist eine besonders schwere Form der Erkrankung. Das äußert sich beispielsweise durch:

  • häufigeres Auftreten von extraintestinalen Beschwerden
  • oft Entzündung des gesamten Dickdarms (Pancolitis)
  • bevorzugte Ausbreitung der Entzündung in Richtung Dünndarm
  • häufige Notwendigkeit einer operativen Entfernung des Dickdarms
  • fehlende Gewichtszunahme und Wachstumsstillstand

Der Grund für diese altersspezifischen Unterschiede ist noch unklar. Möglicherweise spielt hier die Art der Krankheitsentstehung eine Rolle. Nach heutigem Wissensstand ist Colitis ulcerosa die Folge einer ganzen Reihe von erblichen und umweltbedingten Auslösern, die gemeinsam zu einer unangemessenen Immunreaktion im Darm führen. Dabei ist die Kombination der verschiedenen Faktoren von Patient zu Patient verschieden.

Mögliche Erklärung für den schweren Krankheitsverlauf

Menschen, die irgendwann in ihrem Leben eine Colitis ulcerosa entwickeln, tragen in den allermeisten Fällen eine vererbte Anfälligkeit dafür. Die genetische Prädisposition allein reicht aber in der Regel nicht aus, um die Krankheit zum Ausbruch zu bringen. Erst wenn sich im Laufe des Lebens weitere Risikofaktoren (übermäßige Hygiene, Ernährungsweise) ansammeln, führen sie in der Summe zur Manifestation (erstmaliges Auftreten der Symptome) von Colitis ulcerosa. Wenn der genetische Defekt aber besonders gravierend ist, dann ist es denkbar, dass weniger oder womöglich gar keine umweltbedingten Einflüsse nötig sind, um die Krankheit in Erscheinung treten zu lassen. Möglicherweise kommt es in diesem Fall zu einem besonders frühzeitigen Krankheitsausbruch und schwereren Symptomen.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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