
Häufig gestellte Fragen zu Hausmitteln bei Divertikulitis
Zunächst gehört eine Divertikulitis in ärztliche Behandlung, um Komplikationen wie eine Abszessbildung zu vermeiden. Oftmals sieht die Therapie eine Gabe von Antibiotika sowie Schmerzmitteln vor. Dennoch können Hausmittel bei einem leichten Verlauf unterstützend zur Anwendung kommen: So lassen sich Symptome wie Bauchschmerzen gut mit Wärme und Kräutertees lindern.
Bei einer Divertikulitis treten häufig Blähungen, Durchfälle und Verstopfung auf. Diesen Beschwerden können Betroffene mit Hausmitteln entgegentreten: Beispielsweise hat Kamillentee eine entspannende, krampflösende Wirkung. Auch eine lokale Wärmeanwendung mit Kirschkernkissen oder Bauchwickel bringt Linderung, indem sie für eine entspannte Magen- und Darmmuskulatur sorgt. Einen ähnlichen Effekt hat eine sanfte Bauchmassage.
Wer an Blähungen oder leichten Bauchkrämpfen leidet, sollte zu Tee mit Pfefferminze, Anis oder Fenchel greifen. Auch Kamille ist ein Klassiker bei Verdauungsproblemen, die bei einer Divertikulitis typisch sind, und hat einen entspannenden sowie krampflösenden Effekt.
Kurz erklärt: Was ist eine Divertikulitis?
Bei einer Divertikulitis handelt es sich um eine Entzündung von kleinen Ausstülpungen (Divertikel), die sich an der Wand des Dickdarms befinden. Zu solch einer Entzündung kommt es beispielsweise, wenn kleine Mengen Stuhl an den Divertikeln hängen bleiben. In der Folge kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen, beispielsweise dumpfe, gleichmäßige Schmerzen im linken Unterbauch (vor allem nach dem Essen), Blähungen, Durchfälle sowie Verstopfungen.
Sind Hausmittel bei Divertikulitis sinnvoll?
Mediziner behandeln die Entzündung häufig mit Antibiotika und verschreiben zusätzlich Schmerzmittel. In schweren Fällen muss der Arzt den betroffenen Darmabschnitt bei einem chirurgischen Eingriff entfernen. Doch nicht nur konservative Behandlungen helfen. Auch Hausmittel können bei einer Divertikulitis eingesetzt werden.
Hier ist es jedoch wichtig zu betonen, dass die Hausmittel zwar kurzzeitig Symptome der Divertikulitis lindern können, eine konservative Therapie ersetzen sie aber nicht. Die Anwendung von Hausmitteln bei einer Divertikulitis sollten Betroffene immer mit ihrem Arzt absprechen.
Divertikulitis – Kräutertees als Hausmittel
Blähungen, Durchfälle und Verstopfungen gehören häufig zu den Symptomen bei einer Entzündung der Darmausstülpungen. Sind die genannten Beschwerden nur leicht ausgeprägt, können Kräutertees als Hausmittel bei Divertikulitis eingesetzt werden.
- Kamille ist zum Beispiel ein echter Klassiker unter den Heilpflanzen. Sie soll bei Verdauungsproblemen eine entspannende und krampflösende Wirkung haben.
- Bei Pfefferminztee wird dagegen vermutet, dass er einen lindernden Effekt bei Blähungen besitzt.
- Eine ähnliche Wirkweise wie Pfefferminze wird Anis und Fenchel nachgesagt.
Die verschiedenen Teesorten gibt es im gutsortierten Supermarkt, im Drogeriemarkt oder in der Apotheke zu kaufen. Was die Dosierung betrifft, besprechen Sie sich am besten mit Ihrem Arzt, da diese individuell variieren kann.
Wärmflaschen und Co. – beliebte Hausmittel bei Divertikulitis
Lokale Wärmeanwendungen können vorübergehend leichtere Bauchschmerzen und Krämpfe lindern. Sie sorgen dafür, dass sich Magen- und Darmmuskulatur kurzzeitig entspannen. Eine Wärmflasche ist daher ein gutes Hausmittel, wenn Sie an einer Divertikulitis leiden. Achten Sie beim Gebrauch darauf, dass Sie die Wärmflasche immer in eine Hülle stecken, damit kein direkter Hautkontakt besteht und es nicht zu Verbrennungen kommt.
Auch Kirschkernkissen oder warme Wickel sind als Hausmittel bei Divertikulitis geeignet. Ähnlich wie eine Wärmflasche sorgen sie dafür, dass sich die Verdauung durch den Wärmeeinfluss allgemein entspannt, wodurch eine Linderung der Beschwerden möglich ist.
Hausmittel bei Divertikulitis: Richtige Ernährung
Wenn Sie an einer Divertikulitis leiden, sollten Sie auf milde und gut bekömmliche Nahrungsmittel setzen. Beispiele dafür sind:
- klare Suppen
- Zwieback
- gekochtes oder gedünstetes Gemüse
- weiche Obstsorten wie Bananen oder Pfirsiche
- mageres Fleisch
- fettarme Milchprodukte
Obwohl Gewürze bei vielen anderen Erkrankungen ein beliebtes Hausmittel sind, sollten Betroffene bei einer Divertikulitis eher sparsam damit umgehen. Scharfe (und stark gewürzte) Lebensmittel sowie Gerichte reizen die sowieso schon durch die Entzündungen belastete Darmschleimhaut zusätzlich. Zudem sind besonders fettige und deftige Speisen bei einer akuten Divertikulitis weniger zu empfehlen, da sie die Verdauung stark beanspruchen.
Weitere Hausmittel bei Beschwerden durch Divertikulitis
Es gibt noch weitere Hausmittel, die bei einer Divertikulitis für Linderung Sorgen können. Dazu gehört zum Beispiel eine sanfte Bauchmassage. Und so geht's:
- Massieren Sie vom Bauchnabel beginnend mit kreisförmigen Bewegungen nach außen.
- Bewegen Sie Ihre Hände im Uhrzeigersinn, so kann zum Beispiel festsitzende Luft in Richtung Darmausgang geschoben werden. Das gibt der Magen- und Darmmuskulatur die Möglichkeit zu entspannen, was wiederum Blähungen und auch Verstopfungen lösen kann.
- Benutzen Sie für die Massage am besten etwas ätherisches Massageöl (zum Beispiel aus Pfefferminze, da dieses eine entkrampfende Wirkung hat).
Außerdem sollten Sie als Hausmittel bei Divertikulitis den Ballaststoff Pektin berücksichtigen. Dieser ist unter anderem in Karotten und Äpfeln enthalten. Gelangt Pektin in den Darm, so nimmt es dort überschüssige Flüssigkeit auf und dickt den Stuhl ein. So kann der Ballaststoff bei Durchfällen für Linderung sorgen. Am besten soll die Pektin-Aufnahme funktionieren, wenn Sie Äpfel und Karotten roh, mit Schale und in geriebener Form essen.
Divertikulitis: Hausmittel ersetzen nicht die Behandlung
Wer bei sich aufgrund der Symptome eine Entzündung der Auswölbungen im Darm vermutet, sollte baldmöglichst einen Mediziner aufsuchen. Wird eine Divertikulitis nicht therapiert oder auf eine reine Selbstbehandlung mit Hausmitteln gesetzt, sind Komplikationen wie Abszessbildungen möglich.
Im schlimmsten Fall kann auch ein Darmdurchbruch oder ein Darmverschluss die Folge sein. Bei einem Darmdurchbruch handelt es sich um einen lokalen Bruch in der Darmwand, durch den Darminhalte in den Bauchraum gelangen. Ein Darmverschluss beschreibt die Blockierung des Darms. Der Weitertransport von Nahrung ist dann nicht möglich.
Beide Erkrankungen sind potenziell lebensgefährlich und gehören sofort in Behandlung. Umso wichtiger ist es daher, dass Betroffene die Anzeichen einer Divertikulitis ernst nehmen und nicht versuchen, diese nur mit Hausmitteln zu behandeln. Denn im Anfangsstadium lässt sich die Entzündung oft gut mit Medikamenten in den Griff bekommen.