Welche Symptome treten bei einem Morbus Crohn Schub auf?


Bei Morbus Crohn sind einzelne, verteilte Darmsegmente chronisch entzündet. Das führt dazu, dass im Rahmen eines Morbus Crohn Schubs für den Patienten sehr unangenehme Symptome auftreten. Zu den typischen Beschwerden gehören:

Experten vermuten als Auslöser von Morbus Crohn eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, zum Beispiel genetische Veranlagung, psychische Belastung und bestimmte Umwelteinflüsse. Unter anderem durch die unvollständige Erforschung der Ursachen gilt Morbus Crohn bisher als nicht heilbar. Lediglich die Symptome können mit Medikamenten gelindert werden.

Akuter Morbus Crohn Schub – die Dauer

Zeitpunkt des Auftretens und Dauer eines Morbus Crohn Schubs variieren von Patienten zu Patienten stark. Allerdings tritt bei 30 Prozent der Erkrankten nach einer akuten Phase innerhalb eines Jahres erneut ein Morbus Crohn Schub auf.1 Bei manchen Betroffenen zeigen sich Vorzeichen, wie Bauchschmerzen oder leichtes Fieber, bevor die Hauptbeschwerden beginnen.

Beeinflusst Morbus Crohn die Lebenserwartung?


Obwohl Morbus Crohn als nicht heilbar gilt, haben die Patienten in der Regel eine normale Lebenserwartung. Allerdings ist bei Menschen mit Morbus Crohn das Risiko für die Entstehung eines Darmtumors erhöht. Deshalb wird bei starkem Entzündungsbefall empfohlen, dass Betroffene ab dem achten Jahr nach Krankheitsauftreten, alle ein bis zwei Jahre eine Krebsvorsorgeuntersuchung durchführen lassen.2

Dabei entnimmt der Arzt während einer Darmspiegelung eine kleine Probe der Darmschleimhaut und untersucht sie anschließend auf auffällige Gewebeveränderungen. Dieses Vorgehen geschieht in der Regel unter örtlicher Betäubung und ist für den Patienten weitestgehend schmerzfrei. Gehen Betroffene regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Tumor bei Morbus Crohn unentdeckt bildet, gering und die Lebenserwartung bleibt unbeeinflusst.

Der Verlauf von Morbus Crohn


Oft treten Morbus-Crohn-Symptome erstmals im jungen bis mittleren Erwachsenenalter zwischen 15 und 34 Jahren auf. Dabei wird bei 50 Prozent der Patienten unter 20 Jahren der Krankheitsverlauf als schwer eingestuft.3

Wie die meisten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verläuft Morbus Crohn in Schüben.4 Zwischen Phasen mit mehr oder weniger starken Symptomen (Akutphasen) können längere Intervalle ohne Beschwerden liegen. Der Verlauf ist von Patient zu Patient jedoch sehr unterschiedlich und kann nicht vorhergesagt werden

Morbus Crohn ist nicht heilbar. Im Lauf der Zeit entstehen durch die chronischen Entzündungen Vernarbungen und Verengungen im Darm. Diese müssen häufig bei einem chirurgischen Eingriff entfernt werden, um Komplikationen, wie einen Darmverschluss, zu verhindern. Die meisten Morbus Crohn Patienten kommen daher langfristig nicht um eine Operation herum.

Mit der richtigen Behandlung kann der Verlauf jedoch positiv beeinflusst werden. Ein gesunder Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sollen den Schweregrad eines Morbus Crohn Schubs abmindern.

Außerdem wird vermutet, dass Stress und allgemeine psychische Belastung das Krankheitsbild verschlimmern. Wissenschaftlich erwiesen ist das aber noch nicht. Trotzdem können Entspannungstechniken, wie Yoga oder Meditation, für Menschen mit Morbus Crohn hilfreich sein.

Ebenso wird die Einnahme von sogenannten Probiotika (lebendige Mikroorganismen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können) diskutiert, da viele Patienten mit Morbus Crohn eine veränderte Darmflora aufweisen.5 Die Wirkung von probiotischen Präparaten bei der Darmerkrankung wurde noch nicht ausreichend in klinischen Studien untersucht. Es gibt jedoch Hinweise, dass sie zur Besserung beitragen können.

Morbus Crohn – welche Komplikationen entstehen?


Die Erkrankung führt bei Betroffenen nicht nur zu sehr unangenehmen Symptomen, Morbus Crohn kann zudem eine ganze Reihe von Komplikationen auslösen. Dazu gehören:

  • Blutungen im Darm
  • Abszesse (Eiteransammlungen)
  • Fisteln (kleine Gänge zwischen Darm und anderen Organen oder der Hautoberfläche)
  • Mangelernährung (durch häufiges Erbrechen während eines akuten Schubs)
  • Darmverschluss (durch Vernarbungen im Darm)
  • Darmdurchbruch (Darmschleimhaut wird durch die Entzündung so sehr geschädigt, dass sie reist)

Da Morbus Crohn sehr ernstzunehmende Komplikation auslösen kann, ist eine frühzeitige und auf das Krankheitsbild abgestimmte Behandlung wichtig. Denn obwohl Morbus Crohn als nicht heilbar gilt, gibt es viele Patienten, die mithilfe der richtigen Medikamente ein weitestgehend normales Leben führen.

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Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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