Häufig gestelle Fragen zu Magen-Darm-Infektionen


Welche Symptome treten bei einem Magen-Darm-Infekt auf?

Zu den typischen Krankheitsanzeichen gehören Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und gelegentlich auch Fieber. Die Symptome können innerhalb weniger Stunden nach der Infektion auftreten und von leicht bis schwer reichen.

Welche Ursachen lösen eine Magen-Darm-Infektion aus?

Meist sind Viren oder Bakterien Auslöser einer Infektion. Die Ursachen können kontaminiertes Essen oder Wasser, der Kontakt mit infizierten Personen, ein geschwächtes Immunsystem und schlechte Hygienepraktiken sein.

Wie kann eine Magen-Darm-Grippe schnell behandelt werden?

Besonders bei akutem Durchfall und Erbrechen ist die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit und leichter Nahrung besonders wichtig. Anis-, Fenchel- und Kümmeltee lindern Bauchschmerzen und Pfefferminztee kann bei Übelkeit helfen. Zudem sollten Sie Ihrem Körper Ruhe gönnen.

Wie lange dauert eine Magen-Darm-Grippe?

In der Regel geht ein Magen-Darm-Infekt so schnell wie er gekommen ist und die Beschwerden klingen nach wenigen Tagen von selbst ab.1

Wie lange ist man nach einer Magen-Darm-Infektion ansteckend?

Unter Umständen sind Erkrankte länger ansteckend, als sie Symptome zeigen. Beispielsweise wurde festgestellt, das erkrankte Personen einer Norovirus-Infektion Erreger noch ein bis zwei Wochen über den Stuhl ausscheiden.1

Was verursacht Magen-Darm-Infektionen?


Ein Magen-Darm-Infekt wird meist durch Viren oder Bakterien verursacht, selten durch Parasiten.1 Die häufigsten Auslöser für Magen-Darm-Grippen sind Noro- und Rotaviren.1 Bei den bakteriellen Infektionen zählen Salmonellen, Campylobacter oder Escherichia coli zu den bekanntesten Übeltätern. 

Zudem gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko einer Magen-Darm-Infektion erhöhen können, wie beispielsweise: 

  • Verzehr von kontaminiertem Essen oder Wasser 
  • geschwächtes Immunsystem aufgrund von anderen Krankheiten 
  • Kontakt mit infizierten Personen 

Auch schlechte Hygienepraktiken wie unzureichendes Händewaschen nach dem Toilettengang oder vor dem Essen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Magen-Darm-Grippe.

Übertragungswege bei einem Magen-Darm-Infekt


Infektionen, die den Magen-Darm-Trakt befallen, können unter Umständen sehr ansteckend sein. Krankheitserreger nutzen hierbei verschiedene Wege der Übertragung:

Fäkal-orale Infektion

Die Ausbreitung der Infektion wird häufig durch fäkal-orale Übertragung verursacht.1 Das bedeutet, dass die Erreger in winzigen Spuren von Stuhl oder Erbrochenem auf Lebensmittel, Getränke oder Hände übertragen werden.

Auf diesem Weg gelangen sie dann in den Mund und den Verdauungstrakt Betroffener. Verunreinigte Nahrungsmittel und Getränke sind hierbei die Hauptübertragungsquelle. Dazu gehören insbesondere:1 

  • rohes Fleisch 
  • Eier 
  • Milch 
  • Fisch, Krabben, Muscheln 
  • Rohwurst 
  • Salate und Sprossen 
  • Obst 
  • verunreinigtes Wasser und Getränke 

Toiletten, Türgriffe, Handläufe und Armaturen können ebenfalls kontaminiert sein, was bedeutet, dass sie mit Keimen bedeckt sind. Wenn man diese Gegenstände berührt und sich danach nicht die Hände wäscht, können die Erreger möglicherweise in den Mund gelangen.  

Bei der Betreuung von Personen, die an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt sind, besteht oft eine hohe Gefahr der Übertragung von Erregern von Mensch zu Mensch durch fäkal-orale Infektion oder Tröpfcheninfektion. Daher ist es äußerst wichtig, sorgfältig auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Hände- oder Flächendesinfektion zu achten.

Übertragung von Tier zu Mensch

Bestimmte Erreger können auch durch Tiere auf den Menschen gelangen, wie zum Beispiel EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli), der von Rindern, Ziegen und Schafen übertragen werden kann. Salmonellen und Campylobacter stammen häufig von Geflügel. Es gibt aber auch exotische Salmonellen, die von Reptilien übertragen werden können.1 Generell gilt: Nach dem Kontakt mit Tieren die Hände waschen, um Infektionen zu vermeiden.

Tröpfcheninfektion

Einige Erreger, wie beispielsweise Noroviren, können sich über die Luft verbreiten.1 Zum Beispiel gelangen insbesondere beim Erbrechen winzige Tröpfchen der Krankheiterreger in die Umgebung, die dann von einem gesunden Menschen eingeatmet werden können.

Diese Art der Übertragung führt häufig zu größeren Infektionsausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altersheimen und in Krankenhäusern.1

Wie äußert sich eine Magen-Darm-Grippe?


Meist beginnt die Erkrankung mit Verdauungsstörungen und folgenden Anzeichen:1  

Durchfälle können wässrig, blutig oder schleimig auftreten. Zudem kommt es häufig zu starken Blähungen (Flatulenz). Betroffene fühlen sich meist schlapp oder schwindelig. Grund hierfür ist der Flüssigkeitsverlust, der bei einer Magen-Darm-Grippe mit Durchfall und/oder Erbrechen einhergeht. 

Die Beschwerden einer Gastroenteritis treten je nach Erreger unterschiedlich lange und stark auf. Selbes gilt für die Inkubationszeit – also dem Ansteckungszeitpunkt bis hin zum Auftreten der ersten Symptome. In der Regel geht ein Magen-Darm-Infekt jedoch so schnell, wie er gekommen ist und die Erkrankung heilt nach wenigen Tagen vollständig aus.1 

Der Verlauf einer Magen-Darm-Grippe kann ebenfalls je nach Krankheitserreger und individuellem Gesundheitszustand unterschiedlich sein. Es gibt aber auch einige Symptome und Phasen, wie sie bei einer Gastroenteritis (zum Beispiel aufgrund von Noroviren) typisch sind:2 

  • Inkubationszeit: Nach der Ansteckung dauert es wenige Tage bis die ersten Symptome auftreten. 
  • Akute Phase: Die Symptome umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Fieber und Müdigkeit. In dieser Phase ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um eine Dehydration zu vermeiden. 
  • Erholungsphase: Nach einigen Tagen (meist weniger als eine Woche) klingen die Symptome ab und der Körper beginnt, sich zu erholen. Allerdings kann die Erholungsphase je nach Schwere der Infektion und individuellem Gesundheitszustand unterschiedlich lange dauern. 

Normalerweise verläuft eine Magen-Darm-Infektion selbstlimitierend, das bedeutet, dass der Körper die Infektion selbst bekämpft und sich innerhalb weniger Tage bis Wochen wieder erholt. Bei schweren Krankheitsverläufen, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, kann jedoch eine medizinische Behandlung erforderlich sein.

So wird die Diagnose bei einem Magen-Darm-Infekt gestellt


Der Arzt wird in der Regel zuerst eine körperliche Untersuchung der Bauchregion (Abtasten, Abhören) durchführen. In einem Gespräch befragt er Sie nach Ihrer Krankengeschichte, um herauszufinden, ob Sie in letzter Zeit einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt waren oder bestimmte Lebensmittel gegessen haben, die möglicherweise der Grund für die Erkrankung sein können. 

Sollte es erforderlich sein, weitere Informationen zu gewinnen, müssen Sie möglicherweise eine Stuhl- oder Blutprobe abgeben. Hierdurch können Erreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten identifiziert werden.

In manchen Fällen können auch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall helfen, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln oder Komplikationen wie eine Entzündung zu erkennen. 

Wie sieht die Behandlung einer Magen-Darm-Grippe aus?


Da es bei einer Gastroenteritis bedingt durch Durchfall und Erbrechen oft zu einem hohen Flüssigkeitsverlust und Mineralstoffmangel kommt, ist es wichtig, dem Körper das Defizit über die richtige Ernährung wieder zuzuführen. Hier empfiehlt es sich, kleine Schlucke von leicht gesalzenem Tee oder Brühe zu trinken. In der Apotheke werden zudem spezielle Magen-Darm-Tees verkauft.  

Um den Brechreiz für das Erste zu lindern, können Arzneimittel, sogenannte Antiemetika, helfen. Feste Nahrung sollte erst nach Abklingen des Erbrechens wieder aufgenommen werden.

Zudem ist nach einem Magen-Darm-Infekt möglicherweise die Darmflora beeinträchtigt. Dann bieten sich fettarme Lebensmittel und leichte Kost wie Salzstangen, Zwieback, gekochte Haferflocken, zerdrückte Banane, geriebener Apfel oder Möhrenbrei an.  

Gut zu wissen!

Durchfall dient dem Körper dazu, schädliche Erreger oder Gifte möglichst schnell auszuscheiden. Daher sollten, wenn möglich, stopfende Medikamente vermieden werden, da sie den Heilungsprozess sogar verzögern können. Gönnen Sie sich und Ihren Abwehrkräften die notwendige Ruhe und Unterstützung, um bald wieder auf die Beine zu kommen.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?


Bei folgenden Begleiterscheinungen einer Gastroenteritis sollten Sie ärztlichen Rat einholen:1 

  • hohes Fieber (39 bis 41 Grad Celsius)3 
  • sichtbares Blut im Stuhl  
  • sehr dunkler oder schwarzer Stuhl  
  • getrunkene Flüssigkeit wird nicht behalten 
  • starkes Krankheitsgefühl 
  • Krankheitsdauer von über drei Tagen 

Bei älteren Menschen, Säuglingen, Kindern oder schwangeren Frauen sollte bereits früher ein Arzt konsultiert werden, da sie besonders empfindlich auf den Flüssigkeitsmangel reagieren.

Vorbeugung: Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?


Auch wenn es nicht einfach ist, Erregern einer Magen-Darm-Grippe aus dem Weg zu gehen, gibt es einige Maßnahmen auf die Sie achten können, um eine Ansteckung oder Verbreitung von Viren und Bakterien zu vermeiden.

Die eigene Hygiene ist entscheidend

Eine wichtige Maßnahme ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen nach dem Besuch der Toilette, vor der Zubereitung von Speisen, vor dem Essen oder nach dem Kontakt mit kranken Menschen. Zudem ist es sinnvoll, die Umgebung einer erkrankten Person gründlich zu reinigen, insbesondere das Badezimmer und die Küche.

Durch diese Maßnahmen kann das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern deutlich verringert werden. Idealerweise befolgen Sie zudem folgende Tipps zur Handhygiene:

Häufiges Händewaschen ist wichtig: Verwenden Sie warmes Wasser und Seife und waschen Sie Ihre Hände gründlich für mindestens 20 Sekunden.
Trocknen Sie Ihre Hände gründlich ab, am besten mit einem sauberen Handtuch oder Papiertuch.
Vermeiden Sie es, öffentliche Gegenstände (Türklinken, Treppengeländer) mit bloßen Händen zu berühren, wenn möglich.
Wenn Wasser und Seife nicht vorhanden sind, verwenden Sie ein Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis.

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Zubereitung von Speisen

Auch in der Küche sollte der richtige Umgang mit Nahrungsmitteln beachtet werden, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Bestimmte Lebensmittel wie Eier, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte können Bakterien wie Salmonellen enthalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte diese Lebensmittel vollständig garen.

Manche Personengruppen, wie ältere Menschen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kleinkinder und schwangere Frauen, müssen hier generell vorsichtig sein und rohe Lebensmittel wie Rohmilchprodukte, rohes Fleisch und Rohwurst sowie rohen Fisch vermeiden. 

In der Küche sollten Sie eine angemessene Hygiene praktizieren. Hierzu zählen folgende Schritte:   

  • regelmäßige Händewaschen zwischen den Arbeitsgängen  
  • regelmäßiges Wechseln von Geschirrhandtüchern und Wischtüchern 
  • Schneidebretter und Messer nach der Verwendung gründlich reinigen, besonders nach der Verarbeitung von Fleisch und Geflügel 
  • Auftauwasser von Lebensmitteln zügig entsorgen 

Eine lückenlose Kühlkette ist ebenfalls wichtig, um Verderb und Bakterienwachstum zu vermeiden. Verderbliche Lebensmittel müssen direkt nach dem Einkauf in den Kühlschrank oder das Gefrierfach gelegt werden. 

Durch Impfung vorbeugen

Rotaviren sind häufige Auslöser einer Magen-Darm-Grippe. Gegen sie ist eine Impfung möglich. Bereits ab dem Alter von sechs Wochen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts die Schluckimpfung gegen Rotaviren für Babys.4 Ihr Kinderarzt kann Sie zu einer Impfung beraten.  

Bei einer Reise in Cholera-Risikogebiete wie Afrika oder Südostasien wird empfohlen, sich vorab in einem tropenmedizinischen Institut beraten zu lassen, um mögliche Impfungen und Vorbeugungsmaßnahmen zu besprechen. Die Cholera-Impfung bietet jedoch keinen 100-prozentigen Schutz gegen die bakterielle Infektion, die mit starkem Durchfall einhergeht.5

Daher sollte sie auch nicht als Ersatz für eine sichere Trinkwasserversorgung und gute Hygienemaßnahmen angesehen werden. Es ist wichtig, auch während der Reise Hygieneregeln einzuhalten, wie das Händewaschen mit Seife oder den Verzicht auf rohes Essen sowie auf das Trinken von ungefiltertem Wasser.

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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