Reizdarmbeschwerden ganzheitlich betrachten


Ein Reizdarm hat aus medizinischer Sicht gesehen keine direkten organischen Ursachen — was die Beschwerden (zum Beispiel Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen) jedoch nicht minder real macht. Als beeinflussende Auslöser gelten unter anderem:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Stress und Überforderung
  • erbliche Veranlagungen
  • eine veränderte Darmflora

Anhand dieser Faktoren wird schnell klar, dass es durchaus sinnvoll ist, den menschlichen Organismus ganzheitlich zu betrachten. Ernährung und Psyche können das Verdauungssystem ebenso belasten wie beispielsweise durch Viren ausgelöste Darminfekte. Und genau hier setzt die Homöopathie bei der Behandlung des Reizdarms an. Während die Schulmedizin überwiegend symptomatisch therapiert — also beispielsweise bei Bauchschmerzen krampflösende Medikamente anrät —, zielen alternative Heilmethoden darauf ab, den Körper zur Selbstheilung anzuregen. Die Wirksamkeit der Homöopathie ist nach wie vor nicht wissenschaftlich belegt, jedoch berichten viele Betroffene von einer Verbesserung der Symptomatik.

Wichtig

Bevor die Behandlung des Reizdarms mithilfe von Homöopathie erfolgt, ist es notwendig, zur Diagnosestellung einen Mediziner aufzusuchen. Nur so kann gewährleistet werden, dass keine schwereren Erkrankungen des Magen-Darm-Systems unentdeckt und damit unbehandelt bleiben.

Reizdarm und Homöopathie: Welche Mittel sind geeignet?


Bei der Behandlung eines Reizdarms wird in der Homöopathie viel mit Tropfen, Tabletten oder sogenannten Globuli gearbeitet. Globuli sind kleine Kügelchen aus Zucker mit hochverdünnten Wirkstoffauszügen, die den Körper dazu anregen sollen, sich selbstständig gegen die krankheitsauslösenden Faktoren zu wehren — das Gleiche gilt für die Tabletten und Tropfen.

Folgende Präparate aus der Homöopathie haben sich unter anderem bei Beschwerden des Reizdarms bewährt:

  • Okoubaka: Durchfall Verstopfung, Blähungen und Übelkeit
  • Nux vomica: Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen
  • Argentum nitricium: Blähbauch und Durchfall
  • Chamomilla: Blähungskoliken, Durchfall und Darmkrämpfe
  • Ignatia: Bauchschmerzen und Übelkeit

Erstverschlimmerung:

Bei der Behandlung eines Reizdarms mithilfe der Homöopathie kann eine sogenannte Erstverschlimmerung auftreten. Dabei verschlechtert sich die Symptomatik kurzfristig und die Beschwerden werden stärker. In der alternativen Heilkunde gilt dies als Zeichen dafür, dass der Heilungsprozess eingesetzt hat.

Für den Fall, dass nur einzelne Symptome des Reizdarms auftreten, können auch diese gezielt behandelt werden:

  • Durchfall: Camphora, China officinalis, Phosphorus
  • Verstopfung: Alumina, Bryonia, Graphites
  • Blähungen: Acidum nitricum, Aloe, Asa foetida
  • Bauchschmerzen: Colocynthis, Staphisagria, Bryonia alba

In vielen Fällen erfolgt eine Kombination der einzelnen Wirkstoffe, speziell auf Ihre Beschwerden angepasst.

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Weitere sanfte Therapiemöglichkeiten der Homöopathie bei Reizdarm


Neben der Behandlung des Reizdarms durch Homöopathie gibt es noch einige andere, nicht-medikamentöse Therapieansätze — beispielsweise Schüßler Salze. Diese homöopathisch aufbereiteten Mineralstoffverbindungen sind meist als Tabletten erhältlich und sollen Funktionsstörungen des Körpers ausgleichen. Bei einem Reizdarmsyndrom eignen sich unter anderem folgende Präparate:

  • Calcium phosphoricum (Schüßler Salz Nr. 2) zur Entspannung und Regeneration
  • Natrium sulfuricum (Schüßler Salz Nr. 10) gegen akuten Durchfall und Blähungen
  • Magnesium phosphoricum (Schüßler Salz Nr. 7) zur Anregung der Darmbewegung

Um zu erfahren, welche Schüßler Salze angewendet werden sollten, ist es wichtig, einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Er entscheidet anhand der möglichen Auslöser und der Beschwerden über die geeignete Kombination an Salzen.

Mit Mikrobiotika die Darmflora aufbauen

Die Darmflora (intestinale Mikrobiota) beschreibt die natürliche Besiedelung des Darms mit gesundheitsfördernden Mikroorganismen. Sie ist vor allem verantwortlich für die Verdauung sowie die Immunabwehr im Darm. Ist die Mikrobiota im Ungleichgewicht, treten möglicherweise Symptome des Reizdarms auf. Zur Unterstützung der Darmflora können sogenannte Mikrobiotika eingenommen werden. Diese Präparate beinhalten vermehrungsfähige Bakterienkulturen, die normalerweise im Darm vorkommen. Mikrobiotika sind damit in der Lage, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

In vielen Fällen wird das Reizdarmsyndrom durch Stress, Kummer oder andere psychische Auslöser verstärkt. Um Beschwerden zu lindern, ist es hier besonders wichtig, die stressauslösenden Faktoren zu beseitigen oder zumindest das Stresslevel zu senken. Gelingen kann dies beispielsweise mit:

  • Gesprächstherapien
  • Sport
  • bewusstem Entspannen (zum Beispiel durch Autogenes Training)

Auch in der Homöopathie gibt es Präparate, die nicht nur die Symptome des Reizdarms lindern, sondern sich auch positiv auf die Psyche auswirken können. Zögern Sie daher nicht, seelische Beschwerden in Gegenwart Ihres behandelnden Arztes oder Heilpraktikers anzusprechen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren