Häufig gestellte Fragen zur Darmreinigung und Darmsanierung:


Warum sind Darmreinigung und Darmsanierung gut?

Gerät die intestinale Mikrobiota (Darmflora) ins Ungleichgewicht, kann dies zu unterschiedlichen Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall führen. Eine Darmreinigung mit anschließender Sanierung soll das Gleichgewicht im Darm wiederherstellen. Einen wissenschaftlichen Beleg für die positive Wirkung einer Darmsanierung gibt es bislang allerdings nicht.

Wie läuft eine Darmreinigung ab?

Bei einer Darmkur steht an erster Stelle in der Regel die Entleerung des Darms – die Darmreinigung. Dies kann mithilfe von Abführmitteln oder einem Einlauf geschehen. Alternativ wird mit Floh- oder Leinsamen eine natürliche Darmentleerung erreicht.

Welche Hausmittel eignen sich für eine Darmreinigung?

Wer seinen Darm entleeren möchte, muss nicht unbedingt einen Einlauf oder Abführmittel aus der Apotheke anwenden. Es eignen sich auch Hausmittel wie Glauber- oder Bittersalz, die dem Darm Wasser entziehen und den Stuhl verflüssigen. Auch Pflaumensaft kann zur Darmreinigung herangezogen werden, da die enthaltenen Ballaststoffe und der Fruchtzucker einen abführenden Effekt aufweisen.

Welche Lebensmittel sollte man bei einer Darmreinigung essen?

Während einer Darmreinigung empfiehlt es sich, auf fettige, zuckerhaltige und schwer verdauliche Kost zu verzichten, um den Darm nicht zu belasten. Stattdessen sollten leicht verdauliche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan stehen, darunter viel Obst und Gemüse. Wichtig ist zudem, viel zu trinken – allem voran stilles Wasser und Kräutertee.

Wie läuft eine Darmsanierung ab?

Ist der Darm vollständig entleert, gilt es, die Darmflora mithilfe bestimmter Lebensmittel oder Probiotika langsam wieder aufzubauen und eine gute Umgebung für die „guten“ Darmbakterien zu schaffen.

Welche Lebensmittel eignen sich bei einer Darmsanierung?

Während einer Darmsanierung gelten bestimmte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Buttermilch, Sauerkraut, Vollkornprodukte, Äpfel, Artischocken sowie Chicorée als besonders geeignet. Alternativ gibt es sogenannte Probiotika (Zubereitungen aus lebenden Mikroorganismen), die im Handel als Pulver oder Tabletten erhältlich sind. 

Welche Lebensmittel sind während einer Darmreinigung ungeeignet?

Kurz vor und während der Darmreinigung sollten Anwender auf blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel verzichten, um ein vollständiges Entleeren des Darms sicherzustellen. 

Welche Lebensmittel sind während einer Darmsanierung ungeeignet?

Während der Darmsanierung sind vor allem zuckerhaltige Nahrungsmittel sowie andere Kohlenhydrate tabu. Auch auf Alkohol und zu viel Fleisch sollte während des Wiederaufbaus der Darmflora verzichtet werden, um keine schädlichen Bakterien anzufüttern.

Hinweis zur Durchführung einer Darmkur

Die Darmreinigung beziehungsweise -sanierung ist ein Verfahren, das es bereits seit Jahrhunderten gibt und das sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Positive Erfahrungsberichte finden sich zuhauf – einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit der Darmkur gibt es allerdings nicht. Inwiefern sich die Durchführung einer solchen – sei es zu Hause oder unter ärztlicher Aufsicht – positiv auf die Gesundheit ausübt, ist somit fragwürdig. Deshalb soll die nachstehende Anleitung vor allem der Information dienen.

Da es bei einer Darmkur, insbesondere der Darmentleerung, zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel kommen kann, ist sie nicht für jedermann geeignet: Schwangere sowie Stillende, ältere und kranke Personen sollten von einer Reinigung absehen beziehungsweise vorab Ihren behandelnden Arzt konsultieren.

Wie sieht die optimale Darmbesiedlung aus?


Wir sind nicht allein – zumindest, wenn es um die Bevölkerung unseres Darms geht. Denn dort siedeln Billionen von Bakterien, die als intestinale Mikrobiota (Darmflora) bezeichnet werden und wichtige Funktionen – nicht nur für den Darm – übernehmen: Eine gesunde Darmflora trainiert unter anderem das Immunsystem, produziert Vitamine, hält die Darmbarriere aufrecht und unterstützt die Verdauung.  

Welche Arten und Stämme von Bakterien genau für was zuständig sind, ist nicht eindeutig geklärt. Es kristallisiert sich aber immer mehr heraus, dass vor allem eine vielfältige Besiedlung durch unterschiedliche nützliche (probiotische) Mikroorganismen und Stämme von Bakterien gesundheitsförderlich ist. Und auch die Menge spielt eine Rolle: Von einem bestimmten Bakterium sollte weder zu viel noch zu wenig vorhanden sein – genau wie im Ökosystem der Natur.  

Ist das System im Gleichgewicht, sollte auch der Darm gesund sein. In diesem Fall kann er sich selbst "reinigen", das heißt, krankheitserregende Bakterien abwehren und nützliche kultivieren. Der körpereigenen Darmreinigung kann aber auch mithilfe einer Darmsanierung nachgeholfen werden. 

Den Darm sanieren: Das sind die Gründe für eine Kur


Eine gestörte Darmflora wird mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht, beispielsweise dem Reizdarmsyndrom oder einer Colitis ulcerosa. Aber auch Beschwerden wie  

  • Durchfall,  
  • Blähungen,  
  • ständige Müdigkeit oder  
  • eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen  

hängen mitunter mit dem Darm und dem dort ansässigen Bakterienhaushalt zusammen. 

Häufig gerät das natürliche Gleichgewicht der Darmflora durch eine zu fette, eiweißhaltige Ernährung (insbesondere tierischen Ursprungs) durcheinander.1 Aber auch anhaltend hoher Zuckerkonsum, Stress oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Antibiotika oder Cortison können dazu führen, dass die guten Darmbakterien immer weiter zurückgedrängt werden.1

Breiten sich schädliche Bakterien aus, kommt es zum Ungleichgewicht (Dysbiose) – und den oben genannten Beschwerden. Eine Darmreinigung und anschließende Darmsanierung sollen helfen, die Balance im Darm wiederherzustellen. 

Wann macht eine Darmreinigung Sinn?

Die Reinigung des Darms findet häufig bei Heilfastenkuren Anwendung. In der Alternativmedizin gilt sie als Behandlungsmöglichkeit bei Verdauungsbeschwerden. Demgegenüber ist eine Reinigung aus medizinischen Gründen nur selten notwendig, beispielsweise vor einer Darmspiegelung oder zur Vorbereitung auf Operationen.

Start in die Kur – welche Hausmittel eigenen sich für eine Darmreinigung?


Pflaumensaft gilt als bewährtes Hausmittel für eine Darmreinigung und Darmsanierung.

Bei der Darmreinigung wird der gesamte Darm entleert. In der Regel ist dies Teil der Darmsanierung und ein guter Start zu Beginn – aber kein Muss. Die Entleerung des Darms erfolgt im medizinischen Kontext beispielsweise mittels eines 

Abführmittel aus der Apotheke wirken in der Regel so, dass sie das Stuhlvolumen innerhalb des Darms vergrößern, wodurch sich der Druck auf den Darm erhöht. In der Folge reagiert der Darm mit der Auslösung von Wellenbewegungen (Peristaltik) und der Darminhalt wird weiter in Richtung After geschoben. Demgegenüber wird bei einem Einlauf meist Wasser oder ein Ölgemisch mithilfe eines Spülapparates in den After eingeleitet, um die Stuhlentleerung anzuregen.  

Die Darmentleerung kann aber auch natürlich erfolgen. Folgende Hausmittel stellen ebenfalls eine Möglichkeit zur Reinigung des Darms dar: 

  • Sowohl Glaubersalz als auch Bittersalz entziehen dem Körper Wasser, das sich im Darm ansammelt und den dortigen Stuhl verflüssigt. Dies führt zu einer durchfallartigen Entleerung des Darms. Da der Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe verliert, sollten Anwender auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.  
  • Die in Rizinusöl enthaltene Ricinolsäure verhindert unter anderem, dass der Darm Wasser aufnimmt beziehungsweise entzieht ihm teils sogar bereits aufgenommene Flüssigkeit. Die so ausgelöste Erweichung und Verdünnung des Stuhls führen letztlich zur Darmentleerung.  
  • Pflaumensaft gilt ebenfalls als wirksames Hausmittel zur natürlichen Darmreinigung. Der abführende Effekt wird auf die enthaltenen Ballaststoffe sowie Fruchtzucker zurückgeführt.  
  • Eine milde Möglichkeit, den Darm zu entleeren, stellen Lein- und Flohsamen(schalen) dar. Sie binden Wasser und quellen im Darm auf, was die Verdauung anregt und so mild abführend wirkt. 

Wie lange dauert eine Darmsanierung?

Das kommt ganz auf die Methode an: Wird die Entleerung des Darms mithilfe von Abführmitteln oder Einlauf durchgeführt, geht es relativ schnell. Beispielsweise dauert es nach der Einnahme eines vom Arzt verschriebenen Abführmittels in der Regel etwa 3 Stunden, bis der Darm vollständig entleert ist.2 Wer jedoch auf eine besonders sanfte Reinigung, zum Beispiel mit Flohsamen, setzt, sollte etwas mehr Zeit einplanen: Etwa 7 bis maximal 14 Tage sind im Durchschnitt angesetzt.3

Bereits einige Tage vor der Darmentleerung sollten Anwender darauf achten, blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Nüsse, Obst, Pilze sowie faseriges Fleisch (Rindfleisch) zu meiden. Denn beispielsweise können sich Fasern oder Schalen von Obst im Darm festsetzen und zu einem schlechteren Ergebnis der Darmreinigung führen. 

Heilerde und Co.: Den Darm mit natürlichen Mitteln entgiften


Nach der vollständigen Entleerung soll der Darm von weiteren gesundheitsschädigenden Keimen und Pilzen befreit werden. Häufig wird anorganischer Schwefel zu den Mahlzeiten empfohlen. Das Nichtmetall ist für Menschen nicht giftig, es passiert den Darm unverdaut und wird wieder ausgeschieden. Innerhalb der Darmkur soll Schwefel zur Entgiftung (beispielsweise von Alkohol) beitragen und den Darm von Parasiten befreien. Einen wissenschaftlichen Beleg für diesen Effekt gibt es jedoch nicht.  

Alternativ raten Heilpraktiker zu Heilerde. Dabei handelt es sich um ein Pulver, das aus eiszeitlichen Lößablagerungen gewonnen wird. Das traditionelle Arzneimittel soll ebenfalls entgiftend wirken. Auch andere Mineralerden wie Bentonit oder Zeolith können die Giftstoffe im Körper binden, und werden anschließend einfach ausgeschieden. Heilerde und Co. sind in Form von Kapseln oder Pulver in Apotheken oder Drogerien erhältlich und sollten immer mit stillem Wasser eingenommen werden. 

Hausmittel und Co.: So können Sie Ihren Darm zu Hause sanieren


Im Anschluss an die Reinigung des Darms erfolgt die Darmsanierung.. Im Fokus steht eine gesunde intestinale Mikrobiota, die mit den richtigen Bakterien besiedelt werden soll. Der Wiederaufbau erfolgt mithilfe von  

  • Probiotika,  
  • Präbiotika sowie 
  • bestimmten Lebensmitteln. 

Gut zu wissen:

Um probiotische Wirkungen im Rahmen einer Darmsanierung zu erzielen, sind nach dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) regelmäßige, meist tägliche Dosen von 108 bis 109 Bakterien nötig.4 Bei Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln empfiehlt das Institut, auf ein hohes Vorkommen von Probiotika zu achten.

Während es sich bei Probiotika um Mittel handelt, die nützliche Bakterien enthalten (wie Milchsäurebakterien und Hefen), sind Präbiotika unverdauliche Kohlenhydrate, die das Wachstum der guten Bakterien fördern. Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte mit verschiedensten Bakterienstämmen und Dosierungen gibt, sollten sich Anwender vorab in der Apotheke oder von ihrem Arzt beraten lassen.  

Die Mikroorganismen kommen jedoch auch in milchsauren Lebensmitteln vor, beispielsweise in Joghurt, Kefir und Buttermilch oder in Eingemachtem wie Sauerkraut. Darüber hinaus sollten Sie, um Ihre Darmflora gesund zu halten, die folgenden Tipps beachten: 

  • Wählen Sie ballaststoffreiche, pflanzliche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Haferflocken, Gemüse und Obst. 
  • Greifen Sie auf Produkte mit natürlichem Inulin oder Oligofruktose (wirken wie Ballaststoffe) zurück. Dazu zählen beispielsweise Hülsenfrüchte, Chicorée, Artischocke, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch sowie Spargel. 
  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter täglich).5 Insbesondere bei der Anwendung von Quellstoffen wie Floh- oder Leinsamen ist der Bedarf erhöht, da sie Wasser binden. 

Darüber hinaus wird oftmals das Trinken von Apfelessig empfohlen, da dieser sich unter anderem positiv auf die Verdauung und den Cholesterinspiegel auswirken soll. Einen wissenschaftlichen Beweis gibt es jedoch nicht.6

Schaden richtet das Trinken von Apfelessig oder damit angereicherten Nahrungsergänzungsmitteln aber auch nicht an. Wer es einmal ausprobieren möchte, kann 2 Teelöffel Apfelessig mit einem Glas lauwarmen Wasser vermischen und täglich trinken.7  

Warum Ballaststoffe den Darm freuen

Bei Ballaststoffen handelt es sich um pflanzliche Faser- und Quellstoffe, die in vielen Grundnahrungsmitteln wie Vollkornprodukten oder Gemüse vorkommen. Eine ausreichende Zufuhr (mindestens 30 Gramm Ballaststoffe am Tag) freut insbesondere den Darm: Dort sorgen Ballaststoffe nicht nur für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, sondern stimulieren die Darmtätigkeit, lockern den Stuhlgang, produzieren gesunde kurzkettige Fettsäuren.8 Wer ausreichend Ballaststoffe zu sich nimmt, verbessert beispielsweise seine Cholesterinwerte und senkt unter anderem das Risiko für Darmkrebs.9

Lebensmittel, die Sie während der Darmkur vermeiden sollten, sind: 

  • Zucker 
  • industriell verarbeitete Lebensmittel (enthalten oftmals viel Zucker) 
  • Weißmehl 
  • Alkohol  
  • tierische Produkte (insbesondere Fleisch und Kuhmilch) 

Die genannten Lebensmittel liefern kaum Ballaststoffe, die den Darm freuen. Zudem kann sich deren Verzehr auf die intestinale Mikrobiota auswirken: Beispielsweise beeinflusst ein hoher Zuckerkonsum das Verhältnis der Darmbakterien negativ. Vermeiden Sie die genannten Produkte daher weitestgehend oder schränken Sie den Konsum ein.  

Auf Ausgewogenheit achten:

Um die Gesundheit des Darms zu erhalten (oder wiederherzustellen), ist darüber hinaus in den meisten Fällen eine ausgewogene Nahrung zu empfehlen – Einseitigkeit wirkt sich eher negativ aus. Zudem sollte der Konsum von Konservierungs- und Zusatzstoffen, hochverarbeiteten Nahrungsmitteln wie Tiefkühlkost oder Fast Food sowie Zucker gering gehalten werden.

Wann macht eine Darmsanierung beim Arzt Sinn?


Es empfiehlt sich, eine Darmsanierung immer unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Während einer Darmkur kann es unter anderem zu folgenden Beschwerden kommen: 

Zudem ist es möglich, dass es – je nach eingesetzten Mitteln – zu Wechselwirkungen mit eingenommenen Medikamenten wie der Anti-Baby-Pille kommt. Ansprechpartner sind vorrangig der Hausarzt sowie Gastroenterologe (Facharzt für Magen und Darm).

Wer die Darmkur zu Hause durchführen möchte, sollte sich professionelle Unterstützung holen. Sowohl Ernährungsberater als auch Diätassistenten können dabei unterstützen, zudem bieten einige Kur-Zentren Darmsanierungen an.  

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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