Häufig gestellte Fragen zum Einlauf
Der Einlauf beschreibt das Einleiten von Flüssigkeit in den Darm. Er kann in unterschiedlichen Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Beispielsweise zum Einbringen von Medikamenten oder zur Darmreinigung. Als Hilfsmittel kommen verschiedene Applikatoren zum Einsatz — wie ein Irrigator oder Klistier beziehungsweise sogenannte Ballonspritzen (hohl und tropfenförmig).
Für Einläufe gibt es unterschiedliche Zwecke. Vor allem in den Bereichen der Diagnostik (etwa vor einer Darmspiegelung), im Rahmen von Behandlungen (zum Beispiel bei Verstopfung) oder zur Körperpflege (als Darmspülung vor dem Analverkehr) kommen sie zum Einsatz.
Die Häufigkeit von Einläufen richtet sich nach dem Anwendungsgebiet. Für die Gabe von Medikamenten (beispielsweise Abführmittel) machen multiple Anwendungen meist wenig Sinn. Für eine ausführliche Körperpflege — wie bei einer Darmspülung — kann es hingegen sinnvoll sein mehrmalige Einläufe durchzuführen.
Zu den Risiken und Nebenwirkungen von Einläufen zählen unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Flüssigkeitsverlust, Kreislaufprobleme, Verletzungen der Darmwand und Infektionen. Darüber hinaus gibt es auch Gegebenheiten, bei denen von einem Einlauf abzuraten ist. Dies ist beispielsweise nach Darmoperationen, während eines Darmverschlusses oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn) der Fall.
Für den Einlauf zu Hause sollten Sie sich vorab gut mit Ihrem (Allgemein-)Arzt absprechen. Selbst durchgeführte Anwendungen bieten ein relativ hohes Verletzungspotenzial. Besorgen Sie sich im Vorfeld ein Einlaufgerät Ihrer Wahl und Vaseline oder Gleitgel. Als Einlaufflüssigkeit reicht üblicherweise normales Wasser — es sollte am besten Körpertemperatur (circa 37 Grad Celsius) haben.1 Zusätze, wie Kamille oder Kochsalz, die gebenenfalls mit in das Wasser gemischt werden können, sollten Sie vorab mit dem behandelnden Arzt absprechen.
Was ist ein Einlauf?
Unter einem Einlauf ist allgemein das Einleiten von Flüssigkeit über den After in den Darm zu verstehen. In der Regel kommen dafür unterschiedliche Applikatoren zum Einsatz, die je nach Anwendungsbereich beispielsweise körperwarmes Wasser, Kontrastmittel (etwa zum Röntgen) oder auch mit Medikamenten angereicherte Lösungen einbringen.
Üblicherweise verwenden Mediziner hierfür entweder ein sogenanntes Klistier beziehungsweise Klysma (Einlauf-Applikatoren für die einmalige Anwendung) oder wiederverwendbare Systeme in Form von
- dünnen Schläuchen (Irrigatoren),
- Darmrohren (für den sogenannten hohen Einlauf) oder
- Ballonspritzen (hohle, tropfenförmige Kunststoffbehälter, die mit Flüssigkeit gefüllt werden).
In der Regel führt ein Arzt oder eine Pflegekraft den Einlauf durch (zum Beispiel vor einer Darmspiegelung). Möchten Sie den Einlauf zu Hause selbst durchführen, sprechen Sie am besten vor der Eigenanwendung mit Ihrem (Allgemein-)Arzt und lassen sich über die korrekte Anwendung und mögliche Risiken informieren.
Wann ist ein Einlauf sinnvoll?
Die Anwendungsgebiete für einen Einlauf sind vielfältig. So kommt er beispielsweise in folgenden Bereichen zum Einsatz:
- Diagnostik: Vor allem im Rahmen einer Darmspiegelung ist es üblich, dass ein Einlauf vorgenommen wird (zum Teil auch im Vorfeld vom Patienten selbst). Auf diese Weise hat der behandelnde Arzt die optimale Einsicht in den Darm und kann Unregelmäßigkeiten besser erkennen. Je nach Untersuchungsmethode ist es erforderlich, dass über den Einlauf auch sogenannte Kontrastmittel hinzugegeben werden. Diese helfen, bestimmte (Gewebe-)Strukturen — zum Beispiel in der Darmschleimhaut —mit bilddiagnostischen Geräten besser darzustellen.
- Behandlung: Auch bei einigen therapeutischen Ansätzen ist ein Einlauf denkbar. Zum Beispiel dient er bei akuter Verstopfung (Obstipation) zur Anregung der Darmtätigkeit oder er wird vor Geburten eingesetzt, um unkontrollierte Stuhlabgänge zu verhindern. Zudem findet er oft zum Einbringen von Medikamenten in den Darm Anwendung. Über die Darmschleimhaut absorbiert der Körper dabei die Wirkstoffe. Unter anderem können so Abführmittel (Laxanzien) verabreicht werden, welche die Darmentleerung beschleunigen.
- Körperpflege: Bei Fastenkuren gehören (selbst durchgeführte) Einläufe mitunter auch zum Programm. Hierbei soll der Einlauf für eine Reinigung und Entlastung des Darms sorgen. Diese Praktik wird von Medizinern jedoch als kritisch eingestuft, da es noch keine einheitlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Wirkung und Notwendigkeit gibt. Bei unsachgemäßer Selbstanwendung von Einlauf-Utensilien besteht außerdem ein hohes Verletzungsrisiko der empfindlichen Darmschleimhäute. Insbesondere ist dies etwa auch im Kontext bestimmter Sexualpraktiken — wie zur Vorbereitung auf Analverkehr — relevant. Der Einlauf dient hier in erster Linie der Körperpflege und -reinigung und sollte nur mit viel Vorsicht durchgeführt werden.
Um zu vermeiden, dass ein Einlauf gefährlich sein kann, wird er im Idealfall von medizinischem Fachpersonal vorgenommen.
Wie oft kann man einen Einlauf machen?
Das ist abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck. Um zum Beispiel Medikamente (wie Abführmittel) oder Kontrastmittel (vor einer Untersuchung) einzubringen, kommt eine mehrmalige Anwendung in kurzen Zeitabständen eher nicht infrage. Wenn das Ziel jedoch eine Darmreinigung ist, können aufeinanderfolgende Einläufe sinnvoll sein. Handeln Sie hier nicht eigenmächtig, sondern stimmen sich vorab immer mit Ihrem Arzt ab.
Risiken und Kontraindikationen eines Einlaufs
Mit einem Einlauf gehen immer eine Reihe von möglichen Risiken und Nebenwirkungen einher — vor allem, wenn er nicht sachgemäß durchgeführt wird. Unter anderem zählen dazu:
- Bauchschmerzen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Durchfall
- Störung des Elektrolythaushalts und Flüssigkeitsverlust (Dehydration)
- Durchstechen der Darmwand
- Infektionen
Über diese Punkte hinaus gibt es auch Gegebenheiten, in denen es nicht ratsam ist, sich einem Einlauf zu unterziehen oder ihn selbst bei sich durchzuführen. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn Patienten
- eine Darmoperation hinter sich haben,
- unter einem (mechanischen) Darmverschluss leiden,
- Bauch- oder Herzerkrankungen haben,
- Hämorrhiden vorweisen oder
- mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kämpfen.
Ein Einlauf hat mit jeder Anwendung eine reizende Wirkung auf die Darmschleimhaut und die Darmaktivität, weshalb Komplikationen bei vorliegenden Krankheiten oder Verschlechterungen von bestehenden Beschwerden denkbar sind.
Anleitung: Einlauf für zu Hause — was gilt es zu beachten?
Grundsätzlich kann der Einlauf auch in den eigenen vier Wänden vorgenommen werden. Insbesondere unerfahrene Personen sollten jedoch, nach ausführlicher Abstimmung mit einem Arzt, sehr bedacht und vorsichtig vorgehen. Vor allem bei der Eigenanwendung ist die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen tendenziell hoch.
Zu Vorbereitung besorgen Sie sich — neben dem Einlaufgerät Ihrer Wahl (zum Beispiel einen Irrigator oder ein Klistier) — am besten Einmalhandschuhe, Vaseline oder eine andere Fettcreme. Alternativ kann hierfür etwa auch Gleitgel verwendet werden.
Für den Einlauf zu Hause informiert Sie Ihr Arzt zu den einzelnen Anwendungsschritten. Als eine erste Orientierung kann die folgende Anleitung dienen:
- Legen Sie sich einen Waschlappen oder ein Reinigungstuch bereit.
- Ziehen Sie sich Einmalhandschuhe an.
- Tragen Sie Vaseline oder Gleitgel auf die Spitze Ihres Einlaufgeräts auf.
- Seitlich liegend auf ein Handtuch im Bad oder in der Badewanne positionieren.
- Führen Sie das Einlaufgerät vorsichtig in den After ein.
- Heben Sie Ihr Gesäß etwas an, um das Hineinfließen zu erleichtern.
- Lassen Sie die Flüssigkeit langsam in den Darm laufen.
- Entfernen Sie im Anschluss das Einlaufgerät aus dem After.
- Halten Sie die Flüssigkeit nach Möglichkeit für mehrere Minuten.
- Massieren Sie sich dabei den Bauch, um die Verteilung im Darm zu unterstützen.
- Entleeren Sie den Darminhalt in die Toilette.
Hinsichtlich der Einlaufflüssigkeit ist es wichtig, dass diese nicht zu kalt oder zu heiß ist — im Idealfall hat sie etwa Körpertemperatur (circa 37 Grad Celsius).1 Bei sehr kaltem Wasser würde sich der Darm zusammenziehen und es kann zu Krämpfen kommen. Lauwarme Flüssigkeit sorgt hingegen für Entspannung und fördert so die Darmtätigkeit.
Bei Bedarf können auch Zusätze (wie Kamille oder Kochsalz) in die Einlaufflüssigkeit gegeben werden. Was dabei für Ihren individuellen Fall am besten geeignet ist, besprechen Sie am besten im Vorfeld mit Ihrem Arzt.
Wie lange dauert es nach dem Einlauf mit dem Stuhlgang?
Wie lange es nach dem Einlauf dauert, bis der Stuhldrang einsetzt, ist von Person zu Person unterschiedlich. In manchen Fällen kann es bereits nach wenigen Momenten soweit sein — dennoch sollten Sie versuchen, die vom Arzt vorgegebene Zeit (meist nur wenige Minuten) einzuhalten, bevor Sie auf die Toilette gehen.