Morbus Crohn – Symptome im Verdauungstrakt
Die Symptome bei Morbus Crohn können individuell variieren. Sie sind davon abhängig, welche Darmabschnitte von der Entzündung betroffen sind. Zu den häufigsten Symptomen bei Morbus Crohn zählen jedoch Störungen im Magen-Darm-Trakt. Dazu gehören:
- wässrige Durchfälle
- krampfartige Bauchschmerzen
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
Als Folge von Durchfällen, Erbrechen und Appetitlosigkeit kommt es bei Betroffenen oft zu einem Nährstoffmangel und starkem Gewichtsverlust. Typisch für Morbus Crohn ist zudem, dass die Symptome in Schüben auftreten. Das heißt: Es gibt immer wieder längere Abstände (Remissionsphasen), in denen die Betroffenen nicht oder nur wenig von Beschwerden geplagt werden. Wie lange die Abstände zwischen den akuten Phasen sind, ist sehr verschieden.
Die Symptome ähneln aber auch anderen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Bei Colitis ulcerosa sind beispielsweise ebenfalls krampfartige Bauchschmerzen, häufige Durchfälle sowie – bei länger anhaltenden Schüben – Gewichtsverlust möglich. Aus diesem Grund diagnostizieren Ärzte bei etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten zunächst eine Colitis ulcerosa und stellen dann im weiteren Krankheitsverlauf fest, dass es sich eigentlich um Morbus Crohn handelt.3
Morbus Crohn: Gelenkschmerzen, Hautveränderungen und Co.
Auch wenn sich Morbus Crohn hauptsächlich durch Verdauungsprobleme bemerkbar macht, so gibt es doch noch eine Reihe an anderen Leiden, sogenannte extraintestinale (nicht den Darm betreffende) Symptome, die mit der Krankheit in Zusammenhang stehen. Beispielsweise haben bis zu 50 Prozent der Morbus Crohn Patienten mit Gelenkschmerzen zu kämpfen.1
Dabei sind nur einzelne Gelenke oder ganze Bereiche (zum Beispiel Arme oder Beine) betroffen. Es ist möglich, dass die Gelenkschmerzen bei Morbus Crohn mit oder ohne Schwellung auftreten. Außerdem können Augenentzündungen und Veränderungen der Haut (zum Beispiel Aphten), sowie Leber- und Nierenschmerzen auftreten. Wie genau Morbus Crohn diese Symptome beziehungsweise Folgeerkrankungen auslöst, ist weitestgehend unklar.
Morbus Crohn setzt der Psyche zu
Ein unterschätzter Aspekt ist zudem, dass Morbus Crohn auch zu psychischen Symptomen führen kann. Viele Betroffene leiden unter ständiger Angst vor dem nächsten Schub und in der akuten Phase müssen sie häufig unkontrollierbaren Durchfall befürchten. Das löst Stress und Ängste, bis hin zu Depressionen aus. Hinzu kommt, dass viele Menschen mit Morbus Crohn unter einem allgemeinen Krankheits- und Erschöpfungsgefühl leiden und es ihnen dadurch schwerfällt, den Alltag zu bewältigen.
Morbus Crohn ohne Durchfall?
Flüssiger Stuhl ist ein Leitsymptom der Darmerkrankung. Doch gibt es Morbus Crohn ohne Durchfall? Ja, tatsächlich kann es in selteneren Fällen von Morbus Crohn sogar zu Verstopfung kommen. Der Durchfall bleibt dann zumindest kurzzeitig aus. Länger anhaltende Verstopfung ist aber vermutlich weniger ein Symptom von Morbus Crohn, sondern weist viel eher auf eine andere Ursache, wie zum Beispiel Stress oder hormonelle Veränderungen, hin.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie unter Morbus Crohn leiden, da zwar andere typische Beschwerden, allerdings ohne Durchfall, auftreten, sollten Sie einen Mediziner aufsuchen. In der Regel ist bei Verdauungsstörungen der Hausarzt Ihr erster Ansprechpartner.
Dieser kann, wenn er anhand der Symptome den Verdacht auf Morbus Crohn bestätigt sieht, an einen Gastroenterologen (Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen) verweisen. Er übernimmt dann die Diagnosestellung und entwickelt gegebenenfalls einen Behandlungsansatz.
Morbus Crohn – Fisteln und Abszesse als Folge
Aufgrund des chronischen Verlaufs von Morbus Crohn kann es zu Komplikationen wie Fisteln oder Abszessen kommen. Bei Fisteln handelt es sich um röhrenförmige Gänge, die vom Darm (und der Entzündung) ausgehend in den Bauchraum oder an die Hautoberfläche führen.
Durch Morbus Crohn ausgelöste Fisteln verursachen Beschwerden, wie Jucken, Brennen und allgemeine Schmerzen am After. Diese Schmerzen können aber auch auf Abszesse hindeuten. Damit sind eingekapselte Ansammlungen von Eiter gemeint. Sowohl Abszesse als auch Fisteln müssen bei Morbus Crohn behandelt werden, um die Entstehung weiterer Komplikationen (zum Beispiel Beeinflussung der Schließmuskelaktivität und Stuhlkontinenz) zu verhindern.
Über die Krankheit Morbus Crohn
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Besonders heimtückisch: Die Entzündungen treten im gesamten Verdauungstrakt, von Mundhöhle bis After, verteilt auf. Die genauen Ursachen für die Krankheit sind noch unbekannt. Experten vermuten, dass eine Vielzahl von Faktoren, zum Beispiel genetische Veranlagung, psychische Belastung und bestimmte Umwelteinflüsse, eine Rolle spielen.
Da die Auslöser nicht belegt sind, wurde bisher noch keine Möglichkeit gefunden, um Morbus Crohn zu heilen. Die Symptome können im Akutfall mit Steroiden und entzündungshemmenden Medikamenten gemindert werden. In der Langzeittherapie setzten Ärzte oft auf Immunsuppressiva (Medikamente, die das Immunsystem herunterfahren), um die Entzündungen zu reduzieren. Gleichzeitig wird der Patient hierdurch aber auch anfälliger für Erkrankungen.